Predigt vom 17.12.1999             

 

Die Überschrift, die ich einsehe, lautet wie folgt: Das jüngste Gericht. Hier fasst Jesus zusammen, worauf es Ihm wirklich ankommt. Später beginnt Sein Leiden, Sein Sterben, die Verhaftung, die Geißelung und die Kreuzigung. Doch hier zunächst einmal die letzten Worte, die Er, gemäß dem Evangelium nach Matthäus, spricht.

 

Diese gleich nun folgende Schriftstelle ist dem aramäischen Sprachgebrauch entlehnt, sodass sie anders als gewohnt klingt. Martin Luther, der den Orient nicht bereiste, übersetzte das Wort, das nach  aramäischem Wortlaut „Ziege“ bedeutet, mit „Bock“. Er verfasste quasi eine deutsche Version, wie er es beispielsweise auch mit dem Wort „Palme“ vornahm. Während seiner Arbeit sann er nämlich darüber nach, dass den Deutschen wohl bestimmt das Wort „Eiche“, nicht aber das Wort „Palme“ geläufig sein würde. So nahm er die Übersetzung der Schriftstelle „Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum“ vor, wie folgt: „Der Gerechte wird grünen wie eine Eiche“.

 

Ebenso ging er mit der nun folgenden Schriftstelle um. Er machte aus dem Wort „Ziegen“ das Wort „Böcke“. Die aramäische Version lautet wie folgt: „Schafe und Ziegen“. Das ist mir ganz arg wichtig! Ich lese zwar den Wortlauf, den wir gewöhnt sind: „Schafe und Böcke“, aber das darf so nicht zur Geltung gebracht werden, denn Jesus erzählt an anderer Stelle ein Gleichnis, dass in die gleiche Kategorie hineingehört und von demselben Evangelisten wiedergegeben wird: „Unkraut und Weizen“. Inhaltlich bedeutet „Unkraut und Weizen“ das Gleiche wie „Ziegen und Schafe“. Das ist das letzte Gleichnis, das Jesus preisgab.

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben (Mt 25,31-46).

 

In den beduinischen Herden des Orients sind Schafe und Ziegen innerhalb einer Herde versammelt. Obwohl Ziegen in Art und Wesen völlig anders als Schafe sind, gehören sie dennoch mit dazu. Während Ziegen vorwiegend Sträucher kahlfressen, nehmen Schafe mit den Bodengewächsen vorlieb. Fressart, Verhalten und Wesen beider Tierarten sind gänzlich verschieden!

 

Es steht also geschrieben: Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! (Mt 25,31-34)

 

Bist du Sein Schäfchen? Dann ist das Reich Gottes für dich bestimmt! Für ,die Schafe ist das Reich Gottes bestimmt, und zwar nicht erst seit ihrer Bekehrung bzw. der Wiedergeburt, da sie Kinder Gottes wurden, sondern lange vor Erschaffung der Welt! Als es noch kein Licht, keinen Baum, keinen Vogel, keinen Fisch und keinen Menschen gab, bestimmte Gott für sie das Reich! Begreifst du etwas Tiefes, etwas Geheimnisvolles?

 

In der nun folgenden Passage beschreibt Jesus Wesensart, Verhalten und Naturell der Schafe, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen (Mt 25,35f.).

 

Bei allem, was sie taten, merkten sie nicht einmal, dass sie damit Jesus dienten! Sie handelten gänzlich unbewusst! Es gibt ein bewusstes und ein unbewusstes Leben. Die Atmung, der Herzschlag, der Gleichgewichtssinn u.v.m. finden im Unterbewusstsein statt.

 

Jesus zu dienen entspricht absolut dem Naturell der Schafe. Den Obdachlosen zu beherbergen, den Nackten zu kleiden, den Durstigen zu tränken, den Hungrigen zu speisen ist für sie so selbstverständlich, dass sie es selbst nicht einmal bemerken! Es geht um die göttliche Natur! Haben wir das Schafnaturell, dann leben wir ganz selbstverständlich das christliche Leben, ohne dass es uns irgendwie anstrengt, aus. 

 

Der Ziege wird es beim besten Willen nicht gelingen, das Naturell des Schafes anzunehmen. Selbst wenn sie noch so sehr versuchen würde, ein Schaf zu kopieren bzw. sich ebenso zu verhalten, es würde ihr dennoch nicht gelingen. Sie kann ihre Hörner nicht abschütteln. Ziegen haben Hörner, nur sehr wenige sind ohne ausgestattet. Sie laufen zwar mit derselben Herde mit und werden von demselben Hirten bewacht, aber ihr Naturell verändert sich dadurch nicht.

 

Einige Wesen, die sich in der Bibel befinden, gibt es heute nicht mehr. So z.B. das Einhorn. Es ist ein Fabelwesen, dem eine tiefe, mystische Bedeutung zugesprochen wird. Es ist anzunehmen, dass es dieses Lebewesen irgendwann schon einmal gab. So ist auch im Wort Gottes die Rede von einem Drachen, der riesengroß ist. (Siehe Off 12,3-4a) Was sind Riesen eigentlich? Riesen sind nichts anderes als Missbildungen; etwas zu schnell emporgeschossenes Gewachsenes.

 

Fromm zu sein, ist also das Wesen der Schafe, wie nachfolgend geschrieben steht: Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? (Mt 25,37-39) Die Gerechten wissen Folgendes: „Es ist unmöglich, dass es unseren Herrn, der Brot vermehren und Wasser in Wein verwandeln kann, hungert oder dürstet, oder etwa, dass Er gefangen oder obdachlos sein könnte.“ Es ist für sie ein selbstverständliches Tun.

 

Jesus erwidert, was nachfolgend geschrieben steht: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

 

Achtung! Was ist „einer von diesen meinen geringsten Brüdern“? Das ist nicht jeder Arme, nicht jeder Penner! So viele Menschen laufen den falschen Armen und Kranken nach! Die Antwort des Herrn ist sehr exakt, präzise und genau! Er spricht, was nachfolgend geschrieben steht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern“ usw. Diese Person, den Bruder also, setzt Er sich selbst gleich! Diese Aussage beinhaltet weder irgendein soziales Hilfsprojekt noch eine humanitäre Rettungsaktion noch die allgemeine Weltmission noch blinde Betriebsamkeit noch fleischlichen Diensteifer noch Arme, Lumpen, Penner, Hinz oder Kunz, Müller oder Meier o.a. Nein! Der König spricht die folgenden Worte aus: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

 

Und nun wendet Er sich den anderen zu, wie geschrieben steht, siehe hier: Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben (Mt 25,41-46). Soweit das Wort des Herrn.

 

Gebet: Vater, wir segnen Dein Wort. Herr Jesus, es wurde aus Deinem Mund gesprochen. Heiliger Geist, Du hast diese Worte inspiriert, aufgeschrieben und für uns festgehalten. Wir möchten Dich jetzt bitten, uns zu helfen, dass wir Deine Worte heute Abend verstehen, und begreifen, um was es in dieser Advents- und Weihnachtszeit bzw. in dieser Endzeit, in der wir leben, wirklich geht! Herr Jesus, Du kommst bald wieder! Du stehst ,vor der Tür und wirst die Völker versammeln. Du wirst sie richten und ,die Schafe von den Ziegen trennen. Herr Jesus, ich möchte auf der Seite sein, wo Deine Schafe – Deine Jünger, Deine Kinder – sind! Bitte segne uns, damit wir Dein Wort auch heute Abend so recht begreifen. Amen

 

Abermals: Jesus spricht, was geschrieben steht, siehe hier: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40). Und auch: Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat (Mt 10,40). Mit dem Wörtchen „euch“ sind Seine Jünger gemeint.

 

Gott schickt uns Menschen, die unseren Weg kreuzen; sie kommen uns in die Quere, ohne dass wir sie überhaupt wahrnehmen. Hinter allem, was geschieht, verbirgt sich der göttliche Plan! Deshalb sollen wir wach sein und prüfen! Menschen, die zu uns kommen und lauthals verkünden: „Wir kommen im Namen des Herrn!“ sind zunächst einmal mit Vorsicht zu genießen!

 

Aber ebenso gibt es die Stillen im Lande, die sich unauffällig benehmen und stillschweigend ihrem Herzen folgen. Wir bemerken gar nicht, dass sie von Gott geschickt sind! Wir erkennen nicht, dass Jesus etwas durch diese Person bewirken will, dass dieser Bruder oder jene Schwester wichtig ist und einen Auftrag an dem Platz hat, an dem er oder sie sich befindet. Wir schicken ihn oder sie fort und sagen: „Nein, danke! Wir haben keinen Bedarf!“ Damit weisen wir Jesus ab!

 

Lasst uns darüber nachdenken, wie oft wir Jesus bereits abgelehnt haben! Der Evangelist Ernst Modersohn schrieb ein Buch mit dem folgenden Titel: „Menschen, durch die ich gesegnet wurde“. Nun stelle ich dir anheim, den zweiten Band dieses Buches zu entwerfen. Hier also mein Aufruf, die Fortsetzung mit folgendem Titel zu verfassen: „Menschen, durch die ich nicht gesegnet wurde“. Menschen kamen in dein Leben. Gott stellte sie auf deinen Weg. Sie wollten dir dienen, aber du nahmst keine Notiz von ihnen. Du ließest sie einfach stehen. 

 

Es steht geschrieben: Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt (Hebr 13,2). Weißt du, wie viele Engel dich besuchen wollten, um dir zu dienen? Abermals: Diese bedeutsame Schriftstelle, um die es dem Herrn Jesus wirklich geht, lautet wie folgt: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40b). Wenn dich ein Papst, Bischof, Priester oder irgendeine hochgestellte Persönlichkeit besuchen würde, dann nähmst du sofort Haltung ein. Aber stattdessen kommt ein altes Mütterchen, ein ärmlich gekleideter Mann oder ein kleines Kind. 

 

Wir lesen hier das Folgende: Hananias hat den Auftrag, Saul von Tarsus die Hände aufzulegen. (Siehe Apg 9,10-12) Sowohl er als auch Saul sind Gott gehorsam. Hananias überwindet seine Angst, einen berüchtigten Verbrecher aufzusuchen und sein Leben zu riskieren. Saul, der von Stolz befreit wurde, lässt es zu. Die Begegnung findet statt. (Siehe Apg 9,17) Hananias hätte sagen können: „Nein, zu diesem grausamen Mann gehe ich nicht! Ich kenne seine Geschichte! Er hat schon so viele Menschen ins Gefängnis befördert!“

 

Hananias war kein Theologe, sondern ein einfacher, ungebildeter Mann, der weder einen Doktortitel noch ein Diplom hatte. Vielleicht vermochte er nicht einmal zu lesen und zu schreiben. Es gibt so viele Menschen, die eine große, hohe Berufung haben! Aber sie erreichen sie nicht, weil sie „den Hananias“ nicht in ihr Leben hineinlassen. Wie viel Heil geht durch Ungehorsam verloren! Der Herr möchte die Menschen segnen, aber dieser Segen bleibt aus, weil sie das Heil nicht erreicht! Wir dürfen nicht einfach sagen: „Nein, das geht mich nichts an!“, denn vielleicht möchte Gott etwas durch diese Person bewirken, uns mitteilen oder zuteilwerden lassen!

 

Wenn wir uns zusammenfinden, soll, gemäß der Heiligen Schrift, jeder etwas beitragen. (Siehe 1 Petr 4,10) Was brachtest du heute Abend zum Gottesdienst mit? Welchen Beitrag leistest du? Werden Menschen durch dich gesegnet? Wirst du von anderen gesegnet? Können dich andere überhaupt segnen oder sagst du von vornherein: „Von dem lasse ich mir nichts sagen!“ Lege dein Ziegennaturell ab und sei natürlich!

 

Wir sollen einander mit Achtung und Respekt begegnen! Es steht geschrieben: Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst (Phil 2,3). Du bildest dir so viel ein, doch ich sage dir: Weißt du, was du bist? Du bist ,ein armes Würmlein‘! Du, ich, wir alle sind nichts wert! Niemand ist etwas wert! Aber Jesus spricht:„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Er spricht nicht etwa Worte aus wie diese hier: „Was ihr den Pharisäern und Schriftgelehrten, den Geistlichen oder irgendwelchen Pastoren getan habt“, sondern Er spricht von „diesen meinen geringsten Brüdern“. Wer im Reich Gottes nichts wert ist, ist bei Gott ,ein Edelstein, ,ein Diamant, ,eine Perle, die kostbar und wertvoll ist! Das Kleine, Unbedeutende und Wertlose findet bei Gott Beachtung! 

 

Frage dich selbst: Was hast du für einen Menschen getan, der verachtet, ausgestoßen oder bedeutungslos war? Hast du ihn überhaupt bemerkt? Warst du dir seiner Not bewusst? Konntest du ihm helfen?

 

Ich wiederhole: Es steht geschrieben: Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet (Mt 25,32). Gott trennt! Er vereint nicht, sondern Er scheidet! ,Der Herr ist kein Koch, der einen Eintopf macht, sondern ein Gourmet, der eine Delikatesse anrichtet! Wenig, gut und schmackhaft – so kocht unser Chefkoch im Himmel!

 

Nachdem Gott sprach: „Es werde Licht!“, schied Er die Finsternis vom Licht. (Siehe 1 Mose 1,3f.) Auch den zweiten Tag brachte Er ausschließlich damit zu, zu scheiden. Er schied die Flut. (Siehe 1 Mose 1,6f.) Gott ist sehr stark auf Selektion bedacht. Er will das Optimale aus allem machen. Durch Selektion kristallisiert sich das Hervorragende heraus.

 

Das Letzte, was Gott am Ende der Zeit – am Tag des jüngsten Gerichts – tun wird, ist in unserem Eingangstext enthalten, wie nachfolgend geschrieben steht: Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet (Mt 25,31f.). Der Herr wird alle Völker zusammenrufen, die Juden wie die Deutschen!

 

Neulich entschuldigte sich Herr Johannes Rau öffentlich dafür, dass während der Kriegszeit im Deutschen Reich unter Adolf Hitler Zwangsarbeit verrichtet wurde. Er äußerte das Folgende: „Bitte vergebt uns Deutschen, dass ihr in unserem Land zur Zwangsarbeit verpflichtet wurdet!“ Mit Geld kann man diese Schmach nicht wieder gutmachen, aber man kann um Vergebung bitten, so wie es in diesem Fall stattfand. Das fand ich großartig!

 

Jedes Volk hat ,Dreck am Stecken‘! Alle Völker müssen Buße tun! Die Russen, die Amerikaner, die Chinesen, ja alle, selbst der kleinste Stamm Afrikas! Keine Nation ist davor gefeit! Alle werden gerichtet. Keiner kommt ,ungeschoren davon!

 

Es wird eine klare Trennung von Schafen und Ziegen geben! Lasst mich hier bitte das aramäische Bild „Ziege“ und nicht das griechische „Bock“ verwenden! Die Griechen kannten die orientalische Form der Tierhaltung in der Form, dass Schaf und Ziege beieinander waren, nicht. Sie nahmen eine Trennung der Schafe und Ziegen vor. Es gab sowohl Schafhirten als auch Ziegenhirten. Aber im Orient, in Palästina, bei den Beduinen und Nomaden in der Wüste, waren Schafe, Ziegen und sogar Kamele innerhalb einer Herde versammelt.

 

Lasst uns über das Wesen der Ziege nachdenken. Wie ist eine Ziege? Wer auf dem Land aufwuchs, der weiß: eine Ziege ist trotzig, starrsinnig, unlenksam, widerspenstig, bockig, mit Hörnern versehen und meckert. Die Ziege wurde als ,die Kuh des armen Mannes‘ bezeichnet. Daheim lebten wir von Ziegenmilch. Als Junge musste ich die Ziegen weiden. Während ich eine davon am Strick hielt und aufpasste, dass sie nicht davonlief, erledigte ich meine Hausaufgaben. Das war nicht immer einfach! Wenn nämlich die Ziege einmal einen Weidenstrauch entdeckt hatte, war sie nicht mehr davon wegzubekommen! Wie sehr ich mich auch bemühte, zog, lockte, gut zuredete, es nützte nichts! Nein, sie wollte nicht! Sie stellte sich auf ihre Hinterfüße!

 

Die Ziegen fressen mit Vorliebe die grünen Blätter ringsherum ab. Dass der Orient und der ganze Mittelmeerraum fast kahlgefressen wurde, haben wir der schwarzen Ziege zu verdanken! Es gibt Menschen, die nur für sich leben und ,alles kahlfressen‘, also vermeintliche Christen, die nur an sich denken und sagen: „Hauptsache, ich habe grüne Blätter!“ Diese Menschen fragen dann: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

 

Lassen wir die Völker zunächst einmal außer Acht, denn innerhalb der Gemeinde sind wir auch schon ein buntes Volk, mit unseren farbigen Geschwistern und Menschen unterschiedlicher Herkunft. Es steht geschrieben: Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden (Mt 25,32a). Alle Christen werden gemeinsam vor dem Thron Gottes versammelt sein! Dort erst findet die Trennung von Schafen und Ziegen statt!

 

Ziegen sind eigensinnig. Sobald eine andere Artgenossin kommt, wird sie weggestoßen, obwohl genug Futter da ist. Sie wird einfach verdrängt. Ziegen können naturgemäß nicht teilen. Sie denken und leben nur für sich. Um auf diese Art leben zu können, wurden sie mit zwei Hörnern ausgestattet, sodass sie jeweils nach links und rechts etwas von sich stoßen können. Diese Hörner demonstrieren Macht und Autorität. Sie drücken aus: „Ich bin hier etwas! Ich kann hier etwas! Ich habe hier etwas zu sagen!“

 

Durch das vom Herrn im Gleichnis Geäußerte, werden uns Wesen und Naturell dieser beiden Tiere verdeutlicht, die grundlegend verschieden sind. Schafe lassen sich führen und weiden. Ziegen holen sich, was sie brauchen. Sie lassen sich nicht führen und weiden, aber gehören dennoch mit zur Herde dazu. Der gute Hirte lässt sie mitlaufen. Sie sind zugegen.

 

Nachdem ich nun den Eingangstext vorlas, bewegt mich die folgende Frage: Sind wir etwa nur Mitläufer? Sind wir nur Menschen, die irgendwo dazugehören, denen es ausreicht, zu wissen, dass sie mit dabei sind, um etwas zu genießen, um sich segnen zu lassen, um sich zu befriedigen, um sich zu sättigen, um ihren Durst zu stillen und um sich zu laben? Was ist mit den anderen? Was ist mit denen, die gering sind? Was ist mit dem Geringsten der Geringen? Ist er denn auch satt geworden? Wie oft bemerken wir nicht, dass wir Personen ,mit unseren Hörnern wegstoßen, während wir an der Tränke stehen und uns satt trinken‘.

 

Wir beten, loben, preisen, rühmen und danken dem Herrn. Wir rufen aus: „Halleluja!“ und merken nicht, wie wir andere daran hindern, desgleichen zu tun. Unser Bruder kommt gar nicht erst dazu,  den Herrn zu loben und zu preisen, weil wir dafür so viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir achten nicht auf ihn und darauf, dass er die Tränke gar nicht erreicht. Dadurch werden wir „zum Stein des Anstoßes“ für ihn. (Siehe 1 Petr 2,8)

 

Eigentlich bist du ein Kind Gottes, kennst und liebst Jesus, aber denkst dennoch nicht daran, denen, die noch nicht so geübt und erfahren im öffentlichen Beten sind und bisher wenig Gelegenheit zum Lobpreis Gottes hatten, den Vortritt zu gewähren. Es sollte dir ein Anliegen sein, dass dein Bruder, der als sogenannter Babychrist erst am Anfang steht und vielleicht noch nicht einmal ,das Alphabet kennt, weil dessen Glaubensleben gerade erst begann, gesegnet ist!

 

Ein vernünftiger Gottesdienst ist, gemäß dem Brief an die Römer Kapitel 12, seine Glieder unter Kontrolle zu halten. Ich erinnere mich an eine Person, die zu mir sagte: „Entschuldigen Sie bitte, aber Sie reden die ganze Zeit von Lukas, Matthäus und Markus. Haben diese Menschen keinen Familiennamen?“ Ist das nicht rührend? Christen sind „per du. Wir haben uns alle lieb und sollten uns deshalb auch dementsprechend benehmen. Der Bruder bzw. die Schwester ist wichtig! Ihm bzw. ihr sollten wir Vortritt gewähren und sagen: „Komm, werde du erst einmal satt!“ Bei Gott bleibt immer viel übrig, auch für dich! Gott hat die Fülle! 

 

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob die hinter dir sitzende Person genügend sieht? Dein Gesicht strahlt! Du bist glücklich und zufrieden, hast gute Sicht, bist reich gesegnet, aber wie sieht es mit deinem Hintermann aus? Was bekommt er zu sehen? Ein schöner Rücken kann auch entzücken, gut, aber erkennt diese Person auch die Schrift des Liedtextes, um sich am Lobgesang zu beteiligen?

 

Wenn ein halber Goliat vor dir steht und den Herrn lobt und preist, siehst du nicht die Textfolie. Ein solcher Mensch kann nicht einerseits Gott loben und preisen und andererseits so rücksichtslos sein. Ein solches Verhalten ist widersprüchlich! Er ist ein sogenannter Namenschrist, jemand, der zwar vorgibt ein Christ zu sein, aber durch sein Verhalten demonstriert, dass er innerlich keineswegs erneuert ist. Sein Wesen gleicht dem einer Ziege.

 

Kannst du dich überhaupt in die hinter dir stehende Person hineinversetzen? Diese kleine Frau sieht ,den Rücken des Goliat, der mit erhobenen Händen den Herrn anbetet, lobt, preist und einen mächtigen Schatten auf sie wirft. Sie ist blockiert und vermag beim besten Willen keine Freude am Lobpreis zu entwickeln, denn sie versteht nicht, dass unter Christen so eine Lieblosigkeit überhaupt stattfindet.

 

Es steht geschrieben: Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht (1 Kor 11,22).

 

Wir wissen, dass die Gemeinde zu Korinth eine charismatische Gemeinde ist, in der alles vorkommt, was in einer christlichen Gemeinde überhaupt vorkommen kann. Die beiden Briefe an die Korinther bringen viel Ärger. Sie tragen zur Kirchenspaltung bei, verursachen Konflikte, die nur durch den Geist Gottes lösbar sind. Diesem Geist der Weisheit haben wir es zu verdanken, dass eben diese beiden Briefe Bestandteil der Heiligen Schrift sind.

 

Es geht hier unter anderem um Wesensmerkmale, Charaktereigenschaften und innere Werte, die unterschwellig existieren und gefördert werden müssen. Es ist für einen echten Christen selbstverständlich, sich um die Schwachen zu kümmern und sich ihrer anzunehmen. Ein vom Geist Gottes geleiteter Christ weiß, wie er sich zu benehmen hat. Er erregt keinen Anstoß. Ist er an einem Ort, wo niemand an den Heiligen Geist glaubt, beginnt er nicht lauthals in Zungen zu beten. Er verhält sich unaufdringlich, demütig und zurückhaltend. Niemandem muss er seine Geistlichkeit demonstrieren. In dem Moment, da sie inwendig vorhanden ist, wird sie wirksam, und zwar so, wie es angemessen und Gott wohlgefällig ist.

 

Die Leute aus dem Osten besaßen nichts. Deshalb mussten sie ihre an der Brust befindlichen Orden zur Schau stellen. Sie staffierten sich damit, um etwas darzustellen. Ein König benötigt weder Krone, Zepter noch Thron, um zu regieren. Wenn er innerlich ein König ist, kann er sogar vom Bett aus regieren. Die meisten Christen sind leider keine Könige. Um ein König zu sein, braucht man innere Substanz!

 

Es steht geschrieben: Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken (Mt 25,32b-33). Ja, Er wird die Schafe von den Ziegen scheiden! Wie ein Mensch sich beim Beten benimmt, gibt Aufschluss über seine wahre Geistlichkeit. Der Weg Gottes ist Ehrlichkeit! Ehrlichkeit dem Herrn, sich selbst und anderen gegenüber!

 

In Heilbronn war ein kleiner Mann in unserer Gemeinde, dessen Leben absolut nicht stimmig war, aber als er zu beten begann, dachte ich, dass der Herrgott leibhaftig aus ihm spräche. Ich bekam Gänsehaut. Andere wiederum weinten wie kleine Kinder während sie das Gebet sprachen, sodass ich dachte: „O wie hingegeben sie doch sind!“

 

Lange Zeit kann vieles verborgen, klammheimlich versteckt oder durch Lautstärke betont werden, sodass alle möglichen Arten von Gefühlsregungen sichtbar werden. Wie gern spielen wir Theater und sind hervorragende Schauspieler. Doch früher oder später kommen die wahren Werte ans Licht. Alles wird offenbar! Der Tag des jüngsten Gerichts findet statt!

 

In der Bibel wird das Gebetsverhalten Jesu während Seiner letzten Tage in der Endzeit beschrieben. Er betet und ringt im Garten Gethsemane, wie geschrieben steht, siehe hier: Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er geriet in Todesangst und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt! (Lk 22,41-46) Jesus fand die Jünger schlafend! Nur einen Steinwurf weit ringt jemand um Leben und Tod und spricht: „Herr, Dein Wille geschehe!“ Das Lamm Gottes ringt, aber die Jünger schlafen! 

 

Die schlafenden Jünger stellen ein Bild auf die Ziegen dar. Es ist ihnen nicht bewusst, wie spät es an der Weltenuhr Gottes ist. Sie bemerken nicht, wie kritisch alles ist. Der Judas ist schon unterwegs, aber sie erkennen nicht, dass längst alles beschlossen ist und man hinterrücks sagt: „Dieser muss weg! Er soll gekreuzigt werden!“, während der Eine – das Lamm Gottes – ringt!

 

Jesus ist der Verachtete und Unwerte, an dem keine Schönheit ist, der angespuckt und verpönt, eine Dornenkrone tragend, nackt, blutend – den Bart gerauft – am Kreuz hängt. Doch die Jünger merken nichts! Sie schlafen! Warum? Sie haben eine andere Natur! Sie sind nicht ,aus demselben Holz geschnitzt‘. Sie haben das Ziegennaturell. Sie waren mit Jesus zusammen, sprachen mit Ihm, sahen Seine Wunder, vernahmen Seine Worte und wussten dennoch nicht, worum es wirklich geht.

 

Ziege und Lamm weiden zusammen. Auf einem Grundstück vereint klaffen Welten auseinander! Es ist eine Gratwanderung zwischen menschlichem Misslingen und göttlichem Gelingen. Einer siegt und alle anderen verlieren. Einer betet, kämpft und ringt, und die anderen liegen, schlafen und schnarchen. Das alles geschieht in unmittelbarer Nähe, nur einen Steinwurf entfernt.

 

Die Jünger, die Jesus nachfolgten, waren gute Menschen! Es waren die edelsten, die Jesus damals auf dem Erdenrund finden konnte. Sie waren ehrliche Fischer, keine Verbrecher oder Kriminelle! Der Herr wollte, dass sie einander begegnen! Aber dennoch schliefen sie im entscheidenden Moment! Welterschütternde Ereignisse finden statt, aber sie merken nichts davon! Die Jünger Jesu schlafen! Insgesamt dreimal findet Jesus sie schlafend vor! Deshalb richtet Er folgendes Wort an sie: „Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet“.

 

Welterschütternde Ereignisse finden statt, aber die Gotteskinder schlafen! Ist das nicht auch heutzutage so? Jeder weidet sich nur selbst! Sie fragen: „Herr, wann wirst Du das Reich Israel aufrichten?“ (Siehe Apg 1,6) Oder: „Meister, erlaube, dass mein einer Bub zur Linken und mein anderer zur Rechten sitzt!“ (Vgl. Mt 20,21b) Diese Wünsche entspringen einem total menschlich denkenden Herzen! Später erkennen sie dann und teilen mit: „Ja, wir dachten“ usw. Viele Menschen denken zu viel und beten zu wenig! In ihrem Leben könnte viel mehr passieren, würden sie mehr beten und weniger denken!

 

Die meisten Christen sind nur Denk-Akrobaten, die von morgens bis abends denken. Sie überdenken ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und ihre Zukunft. Aber der Herr spricht: „Erkennt ihr denn nicht die Zeichen der Zeit?“

 

Es geht um das „Wann“. Sie stellen Fragen wie: „Wann, Herr, warst Du nackt und bloß?“ Diese mit dem Schafnaturell dienen Gott ganz ungeniert, egal ob sie dabei jemand sieht oder nicht, ob sie gelobt werden oder nicht, ob sie befördert werden oder nicht. Sie dienen dem Herrn unabhängig von allen äußeren Umständen. Sie tun ihre Arbeit und sind an dem Platz treu, an den sie Gott stellte, unabhängig davon, ob sie nun Erfolg oder Misserfolg haben.

 

So viele Menschen dienen dem Herrn nur, wenn sie Erfolg haben. Würdest du Gott auch dienen, wenn du Misserfolg hättest? Dein wahrer Gottesdienst zeigt sich, wenn du betest und nichts passiert! Viele denken: „Ich bin ein Kind Gottes! Wenn ich bete, passiert etwas!“ Paulus betete dreimal und es passierte nichts! (Siehe 2 Kor 12,8) Er musste lernen, sich an der Gnade des Herrn Genüge tun zu lassen. (Siehe 2 Kor 12,9a) Das gehört auch mit zum christlichen Leben dazu, also nicht nur Schweißtücher zu verschicken, Schatten auszustrahlen und dabei Kranke zu heilen. (Siehe Apg 19,12; 5,15) Auch das Nichts-Erreichen findet statt! So viele Menschen dienen Gott nur dann, wenn sie Erfolg haben! Es steht geschrieben: Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre (2 Tim 4,2).

 

Du willst verstanden sein, aber verstehst du Jesus? Wie oft wurde Er ausgelacht! Folgendes wissen wir: Als Jesus auf dem Weg nach Bethanien über den fast schon stinkenden Lazarus äußert: „Er schläft“, lachen sie Ihn aus und sagen, dass Er von Sinnen sei! (Siehe Joh 11,11) Desgleichen geschieht, als Er das im Bett liegende Mädchen als schlafend beschreibt. Sie sagen, dass Er fantasieren würde. (Vgl. Mt 9,24b) Jesus wird einfach nicht verstanden; damals wie heute nicht.

 

Die Frage lautet wie folgt: „Verstehe ich Jesus?“ Verstehst du Jesus? Verstehen wir Jesus? Er spricht Worte wie diese: „Ich war nackt, fremd, obdachlos, gefangen, krank, hungrig, durstig“ usw. Sehen wir die Spuren des Herrn in unserem Leben? Haben wir geöffnete Augen? Sehen wir Jesus, wenn Er erscheint?

 

An die von Apostel Paulus geleitete pfingstlich-charismatisch orientierte Gemeinde in Laodizea schreibt Jesus, was nachfolgend geschrieben steht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir (Off 3,20). Warum musste Er ihnen schreiben? Hatten sie keine Heilige Schrift? Fand dort kein Gottesdienst statt? Das Alte Testament gibt Aufschluss darüber, dass der Gottesdienst dreihundert Jahre lang ohne das Wort des Herrn gefeiert wurde. Wie merkwürdig! Kann das möglich sein? Im Tempel hielt man den Gottesdienst ab, aber eine Bibel gab es nicht? Wir lesen das Folgende: Als der Tempel zerstört wurde, kam unter Schutt und Asche die Gesetzesrolle zum Vorschein. Plötzlich weinten alle und riefen aus: „Wir haben die Gesetzesrolle gefunden!“ Aber Jahrhunderte lang hielt man ohne das Wort des Herrn den Gottesdienst ab!

 

An anderer Stelle lesen wir, dass es während dem Judentum vierhundert Jahre lang keine Weissagung gab. Das Alte Testament schließt mit dem Propheten Maleachi ab. Danach vergehen vierhundert Jahre, bis der Prophet Johannes, der Täufer, auftritt. In dieser sogenannten Zeit des Schweigens gibt es keine einzige Offenbarung Gottes! Schrecklich! Wie nur ist es möglich, unter diesen Umständen geistlich zu leben? Jahrhunderte vergehen ohne Weissagung, ohne Offenbarung und ohne Wort des Herrn!

 

Jesus spricht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.“ Tja, nichts gemerkt? Wo ist Jesus bei dir, bei mir, bei uns? Ist Er drinnen oder draußen? Diese Frage musst du dir selbst beantworten! Ich kann das nicht für dich tun!

 

Tritt ,die Reise nach Innen an und frage dich: „Bin ich ein Schaf oder eine Ziege?“ Bei den Ziegen ist Jesus draußen und bei den Schafen drinnen! Nirgendwo in der Bibel las ich: „Meine Ziegen hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir“. Das wird nur über die Schafe geäußert. (Siehe Joh 10,27) Ziegen kümmern sich nicht um den Hirten. Er ist ihnen völlig einerlei. Erst wenn sich der Hirte schon weit entfernt hat, kommen sie nach, schließen sich der Herde an und laufen mit.

 

Ziegen achten nicht auf die Stimme des Herrn. Sie machen den Eindruck, als seien sie schwerhörig und haben nur Vergnügen daran, egoistisch das saftige Grün abzunagen, ohne etwas für andere zurückzulassen. Sie denken nur an sich und sind dabei so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nichts anderes mehr wahrnehmen. 

 

Wir können mit uns selbst und dem, was wir tun – mit unserer Religion, dem Gottesdienst, dem Lobpreis, der Verkündigung, dem Dienst, dem Zeugnis – so beschäftigt sein, dass wir nur ,im eigenen Saft schmoren und dadurch gar nicht bemerken, was Gott wirklich wichtig ist. Wir wurden  betriebsblind, haben die Insider-Blindheit, weiden uns nur selbst und verinnerlichen uns und unsere egoistischen Wünsche solange, bis wir den eigenen Bauchnabel entdeckt haben.

Wir sind narzisstisch veranlagt und betreiben Selbstschau. Außenstehende klären uns dann auf und informieren uns darüber, dass mit uns etwas nicht stimmt.

 

Jesus will das Feld ernten! Dieses Feld ist weiß, doch wenige sind der Arbeiter. (Siehe Mt 9,37; Joh 4,35f. EU) Aber wir denken: „Ach, das sollen doch Missionare machen, denn das ist ihr Geschäft!“ Sobald du diese Räumlichkeit hier verlässt und zur Tür hinausgehst, betrittst du das größte Missionsfeld der Welt! Deutschland ist das Missionsland Nummer 1!

 

In der oben erwähnten Passage, in anderer Übersetzung, wird die Entfernung zwischen Jesus und den Jüngern mit „etwa einen Steinwurf weit“ beschrieben. Das ist nicht weit, aber dennoch gibt es diesen kleinen, großen Unterschied! Schafe und Ziegen sind zusammen in einer Herde, aber es kommt zur Scheidung! Jesus spricht zu den Ziegen (bzw. Böcken) die folgenden Worte aus: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten“ und zu den Schafen: „Kommt her, ihr Gesegneten“.

 

Es gab einmal zwei jüdische Söhne. Beide lebten zusammen, beide besuchten ein und dieselbe jüdische Schule, beide hörten das Evangelium. Der eine hieß Abraham Silberstein und der andere Leo Trotzki. Abraham Silberstein wurde ein Missionar, und Leo Trotzki der Begründer der Roten Armee. Letzterer musste nach Mexiko fliehen, wo er von seinen eigenen Leuten ermordet wurde. Beide wuchsen zusammen auf. Beide hatten die gleichen Möglichkeiten. Der eine wurde ein Christ und Missionar, und der andere ein Bandit und Rebellenführer. Das ist ein typisches Beispiel, das für Schaf und Ziege steht.

 

Lasst mich noch ein paar Gedanken über Schafe und Ziegen äußern: Schafe lieben den Herrn! Sie lieben Sein Wort! Jesus spricht: „Ich bin der gute Hirte.“ (Siehe Joh 10,11a) Er ist sogar so gut, die Ziegen mitlaufen zu lassen, denn Er ist großzügig. Im selben Atemzug wie Jesus die Worte spricht: „Lasst Weizen und Unkraut miteinander wachsen“, spricht Er die Worte: „Lasst die Ziegen mit unter ihnen weilen. Schließt sie nicht aus.“ (Siehe Mt 13,30a) „Wenn die Zeit reif ist, nehme ich die Trennung vor.“ (Siehe Mt 13,30b,c; 25,32b-33)

 

Ziegen stinken, ebenso ihre Milch, die einen unangenehmen Geruch hat, obwohl sie gut schmeckt und gesund ist. Für den damals erwarteten „Crash 2000“ wollten wir Ziegenmilch produzieren, für den Fall, dass der Strom ausgefallen wäre und es nichts mehr zu kaufen gegeben hätte. Jesus spricht, was geschrieben steht, siehe hier: Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren (Joh 14,21).

 

Zur Gefolgschaft der Jünger Jesu gehörte ,ein Ziegenbock namens Judas. Genaugenommen waren es zwei Jünger, die Judas hießen; der eine und der andere Judas. Innerhalb einer Herde gibt es immer zwei Typen, die eine Parallele bilden. Die Kluft ist nicht groß. In der folgenden Schriftstelle geht es sowohl um den Judas, der nicht der Judas Iskariot ist, als auch um den anderen Judas. Es steht geschrieben: Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht (Joh 14,22-27). Hier sind zwei, die denselben Namen tragen: Judas 1 und Judas 2. Schaf und Ziegenbock.

 

Welcher ,Judas sind wir? Im Wort Gottes ist Folgendes aufgezeigt: Später erfüllt, zum Entsetzen Jesu, Satan das Herz des Judas Iskariot. (Siehe Joh 13,27a) Und das, obwohl er zuvor selbst die Teufel austrieb!

 

Eine andere Illustration gibt das Folgende preis, wie geschrieben steht, siehe hier: Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? (Mt 7,22) Das ist eine Anspielung auf Judas Iskariot, der anwesend war, als Jesus die Teufel austrieb. Sein Herz war von Anfang an von Satan erfüllt. Ist das nicht entsetzlich? Judas Iskariot war vermutlich sogar der Anführer, denn er verwaltete die Kasse. Er ging als der Erste voran!

 

Jesus spricht, was geschrieben steht, siehe hier: Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe (Joh 14,26). Schafe sind treu und halten das Wort des Herrn! Sie halten es fest! Ein Schaf Gottes – ein Schaf Jesu Christi – wird an seinem Verhältnis zum Wort Gottes erkannt. Wer die Bibel nicht liest, ist eine Ziege. Ziegen lieben das Wort des Herrn nicht! Sie können es nicht ausstehen! Es schmeckt ihnen nicht! Es ist ihnen unverdaulich!

 

Hingegen können Schafe nicht genug vom Wort Gottes erhaschen! Sie können es nicht oft genug hören und daraus lernen! Ganz gleich, welche Seite sie aufschlagen, überall lesen sie: „Jesus, Jesus, Jesus, Jesus, Jesus!“ Schafe sind hungrig auf Jesus! Sogar in den Apokryphen finden sie den Herrn, ebenso wie in der Offenbarung. Sie können aufschlagen, wo sie wollen, überall spricht die Heilige Schrift von Jesus.

 

Jesus spricht: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten“. Einen wahren Christen erkennst du am Halten des Wortes Gottes! Das ist das Markenzeichen eines Kindes Gottes. Vielleicht versteht es nicht alles, aber das muss es ja auch nicht. Manchmal muss ich auch, sinnbildlich gesprochen, ,ganze Brocken bzw., als weidendes Schaf, ganze Grashalme hinunterschlucken und verdauen. Aber bedenke: Schafe sind Wiederkäuer! Das ist interessant! Schafe sind reine Tiere, die dem Herrn geopfert werden dürfen. Sie kauen das Wort Gottes wieder. Sie schlucken es hinunter und nun sitzt es schwer verdaulich im Magen und muss nochmals nachgearbeitet werden.

 

Im Gegensatz zu den damals lebenden Menschen sind wir im Besitz des Papiers und müssen nicht, gleich ihnen, auf Fellen schreiben. Fell war damals sehr teuer! Auch wurde die Schrift in Tontafeln gebrannt, was genauso ein leidliches Unterfangen gewesen sein muss. Heute ist es bequemer. Außerdem gibt es Videorecorder zum Aufzeichnen oder Tonträger wie Kassetten, CDs u.a, sodass alles nochmals nachgehört und verinnerlicht werden kann. Gotteskinder – die Schafe – sind Wiederkäuer!

 

Wir alle kennen die wunderbare biblische Geschichte, die uns eröffnet, wie die Hirten auf dem Feld die frohe Botschaft von der Geburt des Welten-Retters Christus, dem Herrn, empfangen, nebst dem, was sich später ereignet. Hier nun die Schriftstelle, die uns kundtut, wie Maria, die Mutter Jesu, mit dem Wort des Herrn umgeht. Desgleichen sollen wir uns verhalten!

 

Es steht geschrieben: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war (Lk 2,8-20). Wir alle vernahmen es: Maria bewegt jedes noch so winzige Wort des Herrn, aus dem Munde der einfachen, ungebildeten Hirten, in ihrem Herzen!

 

Denkst du auch über das Wort Gottes nach, wenn du nach Hause gehst? Nimmst du dir Zeit dafür oder denkst du nur daran, zu kochen, zu nähen, zu arbeiten, zu spritzen, zu mauern oder was auch immer dein Beruf ausmacht? Denkst du an Jesus oder an dein Geschäft? Diesbezüglich möchte ich eine keinesfalls unbedeutende Tatsache einflechten, worüber es sich lohnt, einmal  nachzudenken: Für das Sterben musst du dir Zeit nehmen! Für manche Menschen ist es ein Segen auf dem Sterbebett oder Krankenlager zu liegen. Sie selbst denken vielleicht, dass das ein Fluch ist, aber das ist nur deshalb der Fall, weil sie die darin enthaltene Botschaft des Herrn nicht begreifen. Gott will ihnen durch ihre Misere etwas mitteilen! Es geht Ihm um die Seele des Menschen! Sie soll zur Seligkeit gelangen! Deshalb lässt Er das alles zu. Er weiß: Endlich kann diese Person einmal in Ruhe über das Wort des Herrn nachdenken. Ein Leben lang hat sie keine Zeit dafür gehabt und ist deshalb innerlich völlig verbittert. Nun hat sie die Gelegenheit, den Segen des Herrn zu empfangen! Sie ruft aus: „Herr, ich gehe jetzt nach Hause! Ich habe Frieden! Ich gehe nun Dir und Deinem Thron entgegen!“

 

Schafe lieben das Wort des Herrn und halten es ein; Ziegen nicht. Er wird sie alle versammeln und scheiden. Es steht geschrieben: Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet (Mt 25,32). Er teilt die Menschen in zwei Gruppen ein.

 

Bevor ich zu einer interessanten Schriftstelle, besonders für Menschen, die viel beten, komme, vorab eine Information: Beten allein reicht nicht aus! Ein aus dem Spätmittelalter stammender Grundsatz aus der Tradition der Benediktiner lautet wie folgt: „Ora et labora“. Bete und arbeite! Nun zu der Schriftstelle, welche die Überschrift „Die wahren Jünger“ trägt. Es gibt also auch falsche, unaufrichtige und unehrliche Jünger, die sogenannten Ziegen. Es steht geschrieben: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel (Mt 7,21).

 

Erfüllst du den Willen deines Vaters im Himmel? Kennst du überhaupt den Willen deines himmlischen Vaters für dich? Er will, dass du ein Freier, also kein Gefangener, bist! Es ist nicht in Seinem Sinne, dass du im Gottesdienst lediglich deine Zeit absitzt, während der Predigt gähnst, an andere Dinge, wie z.B. deine Hausarbeit, Geschäfte und Personen, denkst, dich gereizt, genervt und unwohl fühlst. Korrigiere deine innere Einstellung zum himmlischen Vater!

 

Weiter steht geschrieben: Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet! (Mt 7,22f.) Dasselbe spricht der Herr zu den Ziegen, wie nachfolgend geschrieben steht: Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! (Mt 25,41) So spricht also der Herr: „Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!“

 

Hier werden gewaltige Dinge beschrieben, die pfingstlich-charismatisch orientierte Christen in der Kraft Gottes tun, so z.B., Dämonen auszutreiben, als Propheten aufzutreten oder Wunder zu bewirken. Sie leben sehr gefährlich! Sie sollten aufpassen, was sie tun! Über einen Lutheraner oder Evangelikalen wurde im Wort Gottes nichts verfasst, aber über diese schon! Sie treten als Propheten und Wunderwirker auf und tun im Namen Jesu große Dinge!

 

„Prüft alles“ ist im Wort Gottes aufgezeigt. (Siehe 1 Thess 5,21a) Sei wachsam, wenn jemand auf dich zukommt und dir Folgendes mitteilt: „Der Herr sprach zu mir!“, „Der Herr zeigte es mir!“ oder „Der Herr vollzog es!“ Es ist wunderbar, wenn der Herr das alles kann! Wie herrlich! Aber die Frage, die du dir stellen solltest, lautet: „Was kann der Herr an mir, in meinem Inneren, bewirken? Wie kann ich mit Gottes Hilfe ,meinen inneren Schweinehund besiegen? Wie kann Jesus meine Persönlichkeit in einen neuen Menschen verwandeln? Wie kann aus der egoistischen Ziege ein selbstloses Lamm werden?“

 

Hier bedarf es einem Schöpfungswunder! Die Hörner zu brechen, ist die erste Arbeit, die der Herr während dieses Umwandlungsprozesses tut. Wir lernen, nicht mehr ,mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und dabei zu sagen: „Das muss und wird schon gehen!“ Nein! Wird es eben nicht! Die Hörner müssen zuerst gebrochen werden! Fand das bei dir schon statt? Es gibt auch Schafe, bei denen etwas gebrochen werden muss! Dazu ein kleiner Erlebnisbericht wie folgt:

 

Damals hatten wir in Süddeutschland ein Wiesengrundstück mit einem Wochenendhäuschen, eingezäunt, kultiviert und zivilisiert. Alle eins zwei Jahre kam ein Hirte mit seinen fünfhundert bis eintausend Schafen vorbei. Ich sehe es noch wie heute: Plötzlich war der ganze Berg voller Schafe! Eines Tages sah ich, wie er einem Schäfchen das Beinchen brach! Ich war entsetzt! Fest entschlossen, diese für meine Begriffe brutale Person anzuzeigen, wollte ich zum Gericht gehen, um es über diese Tierquälerei zu informieren. Soll das etwa ein guter Hirte sein? Ich war nicht weit davon entfernt, den Tierschutzverein anzurufen, wollte aber vorab mit dem Hirten selbst sprechen. Nachdem ich mein Entsetzen über das mir sichtbar gewordene Ereignis äußerte, sagte er: „Beruhigen Sie sich! Dieses Schäfchen benötigt diese Behandlung. Es ist voller Lebensenergie, läuft der Herde ständig weg, begibt sich, ungeachtet des Hirten, permanent in neue Gefilde, ist weder zu bändigen noch zu kontrollieren und voller Wissensdurst. Es ist eine Maßnahme zur Züchtigung. Nachdem das Bein geheilt ist, wird es mit dem Schäfchen besser werden! Es wird einmal andere Schäfchen leiten!“ Dann nahm er das Schäfchen, schiente dessen Bein, nahm es liebevoll auf den Arm und ging mit ihm auf Wanderschaft.

 

Durch diesen Hirten fand eine wichtige Lektion in mir selbst statt: So macht es der liebe Heiland – der gute Hirte – mit uns Christen! Manchmal muss Er uns leider ,ein Bein brechen, weil wir zu eigensinnig sind. Wir sind der Ziege gleich, haben Ziegenblut in uns, wenn auch nur geringe Anteile. Der Hirte muss uns das Beinchen brechen, ganz gleich, wie traurig ihm dabei zumute ist. Versetze dich doch auch einmal in seine Lage hinein! Nicht nur die leidvolle Tat war ihm eine Last, sondern auch alles, was daraufhin stattfand! Er musste dieses geschiente Schäfchen tragen, es umsorgen und überallhin mit sich führen. Zum Abschluss zeigte er mir noch die anderen Schafe, die dieselbe Lektion erfuhren und sich nun schön brav bei der Herde aufhielten.

 

Manchmal denken wir: „Lieber Gott, wie kannst Du nur so brutal sein! Du bist ,ein Halsabschneider oder ein Knochenbrecher! Ja, Du brichst mir die Knochen!“ Doch der Herr erwidert, was nachfolgend geschrieben steht: Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung (Jer 29,11). Er spricht: „Ich will nicht deine Krankheit, dein Elend und deine Not!“

 

Derselbe Hirte, der das Beinchen bricht, schient es noch im selben Moment! Die Erziehungsmethoden des Herrn wollen verstanden sein! Sie dienen dem Bewusstwerden Seines Weges! Jesus muss gefunden werden, damit sich das Leben erfüllt und das Ziel erreicht wird!

 

Der Schäferhund des Hirten reicht bei manchen nicht aus. Sie sind schon zerbissen, blutig, geschlagen, geprügelt und geprüft, aber die Zurechtweisungen haben weder geholfen noch gefruchtet! Der Hirte wartet geduldig, lässt Dinge zu, aber greift ein bevor Schlimmeres stattfindet, um uns zu bewahren. Sind wir bereit, uns von dem guten Hirten verändern zu lassen? Aus der Ziege wird ein Schaf. Die Schafe sagen nicht nur „Herr!, Herr!“, sondern tun, was Er zu ihnen spricht.

 

Samuel Furrer, ein Radio-Evangelist aus der Schweiz, gab einmal ein unvergessliches Zeugnis, das ich heute Abend gern mit euch teilen möchte, ab: Als er auf einer Versammlung von pfingstlich-charismatisch orientierten Christen war, fiel ihm eine Schwester auf, die bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit lauthals ausrief: „Halleluja! Preis dem Herrn!“ Ganz gleich, was sie auch wahrnahm, ob es nun die Tischdekoration war, die ihr gefiel, die köstliche Suppe, die sie aß, oder eine Person, die ihr begegnete, immer schallte ein lautes „Halleluja! Preis dem Herrn!“ durch den Raum. Wie sehr hätte er sich gewünscht, dass diese Frau etwas leiser gewesen wäre oder ihr irgendjemand ihr übertriebenes Verhalten bewusstgemacht hätte. Er hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da geschah, wie es der Zufall will, beim Ausschenken des Kaffees ein Missgeschick: es gelangte nämlich ein Fleck auf ihr Kleid! Plötzlich verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck und der Halleluja rufende „Engel“ wurde zur fluchenden Bestie, die empört aufschrie: „Was fällt Ihnen ein! Können Sie nicht aufpassen!“ Aber der neben ihr verweilende Mann erwiderte nur mit den folgenden Worten darauf: „Halleluja! Preis dem Herrn, ein Fleck im Kleid!“

 

Solange es im Leben gutgeht, kannst du gern „Halleluja!“ schreien, jodeln, lauthals rufen und triumphieren, aber lass einmal einen Fleck aufs Kleid gelangen, dann stellt sich nämlich erst recht heraus, ob du eine Ziege oder ein Schaf bist.

 

Wir benötigen nicht erst den sogenannten jüngsten Tag oder das jüngste Gericht. Dieser Tag ist heute, jetzt und hier! Wenn kritische Stunden kommen, unvorhergesehene Probleme auftauchen, zeigt sich, was in uns ist und was aus uns herauskommt. Diese Offenbarung ist die Erkenntnis über den Gott in dir, über Seine Größe, darüber, ob Er ein Riese oder ein Zwerg ist. Diese Offenbarung geschieht nicht erst irgendwann einmal im Himmel, sondern im Moment deiner Krise! Wenn nichts mehr geht, wird offenbar, wie du dich verhältst. Resignierst du? Wirst du mutlos? Gibst du auf? Wirfst du alles hin? Läufst du davon?, oder sagst du: „Nein! Der Herr hat mich hier hingestellt und hier bleibe ich! Das, was mein himmlischer Vater zu mir sprach, werde ich tun, ganz gleich, wie die anderen sich verhalten.

 

Ziegen gehen immer dorthin, wo Futter zu finden ist. Sie wandern gern und grasen, wo immer es etwas Grünes gibt. Aber der Hirte weidet die Schafe auf grüner Aue. (Siehe Ps 23,1b-2a) Er sucht die für ihre Ernährung notwendigen Pflanzen und Kräuter aus, achtet darauf, dass die Kost nicht einseitig ist und sie keine Mangelerscheinungen erleiden.

 

Gleich dieser Ziegen sind viele Christen! Sie treten in die Gemeinde ein und sagen: „Der Herr hat mir gezeigt, dass ich mich dir anschließen sollte!“ Doch noch ehe ich die Mitgliedskarte ausgefüllt habe, sind sie schon wieder weg! Frage ich sie dann: „Wo bist du jetzt? Wie geht es dir? Was machst du?“, sagen sie: „Der Herr hat mir gezeigt, dass ich da und dort hingehen sollte!“ Später stellt sich dann heraus, dass sie auch dort nicht mehr sind, obwohl sie der Herr doch angeblich dort haben wollte. Diese Menschen haben ein typisches Ziegen-Syndrom. Sie schauen, wo es Futter gibt, grasen alles ab und ziehen dann weiter.

 

Der Mensch, dem das Ziegennaturell innewohnt, will immer gelobt werden, aber sobald dieses Loben einmal für ein paar Minuten aufhört, sackt er wie ein Mehlsack zusammen. Das findet statt, weil keine innere Substanz vorhanden ist. Er explodiert sofort. Sobald du ihn ein bisschen mit der Nadel berührst, platzt er. Ich möchte nichts wider das Loben sagen; es hat seinen Platz, aber ebenso alles andere auch.

 

Der gute Hirte weiß ganz genau, wo die guten Kräuter für die Schafe wachsen. Er weiß, dass Klee gut ist, aber auch, dass es nicht nass und klebrig verfüttert werden darf, sonst bläht es im Magen auf. Die Schafe beginnen sich unwohl zu fühlen und werden auf einmal ganz dick, so als ob sie trächtig wären. Davor bewahrt sie der Hirte. Er führt sie wohlweislich und bedacht, lässt sie in den Abendstunden das Klee fressen, wenn es gereift, getrocknet und gut verdaulich ist. Da ich früher einmal Landwirtschaft studiert habe, kenne ich mich in dieser Branche aus. Vorsorglich habe ich außerdem heute im Lexikon nachgeschaut, damit ich euch auch ja nichts Falsches erzähle.

 

Der Punkt, den ich jetzt anspreche, deckt ganz klar auf, wes Geistes Kind du bist, ob Schaf oder Ziege. Es geht um Leiden und Opferung! Wer einmal bei der Schlachtung eines Schafes oder einer Ziege anwesend war, weiß um das total unterschiedliche Verhalten beider Tiere: Während sich das Schaf folgsam hinlegt – und zwar gerade so, als würde es sagen: „Es passiert nichts; ich habe keine Angst, bitte fahre fort!“ – um sich die Gurgel durchschneiden zu lassen, schreit die Ziege lauthals auf, sobald ihr das Messer an den Rücken gehalten wird. Sie wütet und tobt bereits lange bevor überhaupt irgendetwas stattfindet. Irgendwie hat sie eine Ahnung, so als würde sie sich denken: „Jetzt geht es mir an den Kragen!“ Dabei benimmt sie sich unmöglich! Das Schaf hingegen folgt brav und fügt sich seinem Geschick.

 

Über das Lamm Gottes ist in der Heiligen Schrift aufgezeigt, was geschrieben steht, siehe hier: Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf (Jes 53,7). Das Lamm – Jesus – tat Seinen Mund nicht auf, als es zur Schlachtung geführt wurde. Stellt euch nur einmal vor, anstelle des Bildes vom Lamm wäre das der Ziege verwendet worden! Die Ziege wäre gar nicht mehr einzufangen gewesen! Wir erinnern uns daran, was Jesus während Seiner Verhaftung im Garten Gethsemane sprach: „Nehmt mich und lasst diese gehen. Ich bin es, den ihr sucht. Judas, küss mich!“  (Siehe Mt 26,45b-50)

 

Der römisch-jüdische Historiker Flavius Josephus, der im ersten Jahrhundert nach Christus lebte, erzählte eine Geschichte aus der Zeit Jerusalems: Ein Prophet ging durch die Straße und schrie immer und immer wieder: „Wehe dir, Jerusalem!“ Wahrscheinlich meinte er damit Jesus. Er sollte still sein und nicht mehr predigen. Deshalb schlug man Ihn blutig, aber auf die Schläge ging Er gar nicht ein.

 

Schafe sind ausgesprochene Opfertiere. Sie sind still, wenn sie geschlachtet werden. Aber die Ziege will nicht sterben. Sie kämpft um ihr Leben. Am Verhalten dieser Tiere können wir feststellen, ob wir zu den Schafen oder zu den Ziegen gehören. Sind wir bereit, unser Leben auf den Altar zu legen?

 

Viele Christen sagen: „Wir sollten etwas tun!“ Diese Äußerung ist schnell getan! Sie beten: „Herr, schicke Deine Boten aus! Sende Missionare nach Afrika, Amerika, Südamerika oder wohin auch immer!“ Aber während des Gebets spricht plötzlich der Herr: „Johannes, wie sieht es mit dir aus? Bist du bereit zu gehen?“ Ich weiß, wovon ich spreche! An einem grauen Novembertag im Jahr 1987 erging es mir so, und zwar auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Gerade beteten wir für eine Person, die als Missionar nach Berlin kommen wollte, darum, für sie einen Platz zu finden, und plötzlich, ganz unvermittelt, spracht der Herr zu mir: „Johannes, warum betest du für andere? Warum gehst du nicht nach Berlin? Wie sieht es mit dir aus?“ Wie schnell sind wir bereit, für andere zu denken, zu planen, vorzubereiten, aber wie sieht es mit uns selbst aus? Sind wir bereit?

 

„Wir sollten mehr beten!“ Wie verhält es sich denn eigentlich bei dir mit dem Beten? „Wir sollten eine Fastenzeit einlegen!“ Wie verhält es sich denn eigentlich bei dir mit dem Fasten? Schau nicht auf die anderen, darauf, was sie machen sollten, sondern frage dich selbst: „Was sollte ich tun?“

 

Ziegen und Schafe werden getrennt! Noch eine religionsphilosophische Merkwürdigkeit: Ein typisches Bild für den biblischen Glauben ist das Lamm. Es ist würdig, Lob, Preis, Dank, Ehre und Anbetung zu nehmen. Das Buch der Offenbarung ist voll des Lammes, das geschlachtet wurde. (Siehe Off 5,6a)

 

Im Heidentum dominiert die Ziege. Alle heidnischen Religionen haben etwas mit der Ziege zu tun. Zeus wurde als Kind von der Ziege Amaltheia genährt. Daraufhin gab er der Ziege einen Ehrenplatz am Sternenhimmel. Der Ziegenbock gehört zu den der Aphrodite geweihten, heiligen Tieren. Die Ziege ist im Heidentum zu Hause. Pan ist ein „Ziegengott“, dessen oberen Körperteile einen Ziegenbock und dessen unteren Körperteile einen Fisch darstellen. Bei den alten Germanen versorgte die Ziege Heidrun die Bewohner von Walhalla mit Milch u.v.m. 

 

Später, als das Christentum die Germanen einholte, wurde der Ziege der christliche Glaube übergestülpt. Die Vermischung von Heidentum und Christentum fand statt. Aus dem Ziegenfuß wurde der sogenannte Pferdefuß und weiterführend das germanische Bild Satans. Wenn mir die Zeit zur Verfügung stünde, würde ich an dieser Stelle eine religionsphilosophisch-mythologische Deutung dieses Bildes predigen. Aber ich will mich auf das Wesentliche beschränken, um euch nicht übermäßig zu strapazieren. Der Menschensohn wird Schafe und Ziegen trennen. Das heißt, Er wird das Heidnische vom Christlichen lösen. Unter dem Deckmantel des Christentums steckt so viel Heidentum! Das alles muss fortgejagt werden! Es muss geschieden sein! Eines Tages wird es draußen sein!

 

Wir haben einen schönen Weihnachtsbaum. Ich freue mich darüber! Mir gefällt dieser Baum! Als er noch nicht dekoriert war, gefiel er mir noch besser. Aber dennoch: bei aller Schönheit dieses Baumes entspringt er der heidnischen Tradition. Wir haben so viel Heidnisches in unserem Leben, dass wir so manches sofort in Bausch und Bogen hinauswerfen könnten. Aber der Herr spricht: „Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte.“ Unkraut und Weizen sind bis zur Reife fast gleich! Es ist kein großer Unterschied ersichtlich. Es ist jedenfalls nicht das sichtbar, was, laut der Übersetzung von Martin Luther, verständlich gemacht wird. Es gleicht nicht den Disteln, sondern dem Weizen! Beides wächst aus und wird zur Erntezeit getrennt!

 

Nun bleibt die Frage offen, wer Unkraut von Weizen bzw. Ziegen von Schafen trennt? Der Herr Pastor? Der Herr Bischof? Der Herr Papst? Du oder ich? Nein! Die Engel Gottes nehmen diese Trennung vor! Es steht geschrieben: Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern (Mt 24,31). Wir müssen das Gericht dem Herrn überlassen! So manche Ziege war ein Schaf und so manches Schaf eine Ziege.

 

John Wesley, der der Begründer der weltweiten Methodistenkirche war, berichtete einmal von einem furchtbaren Traum, der ihn unverhofft überkam. Beim Erwachen war er tief in seinem Inneren gewiss, dass er diesen Traum vom Herrn empfangen hatte. Darin nämlich befand er sich im Himmel, und, so sehr er sich auch bemühte, fand er dort nicht einen einzigen Methodisten oder Anhänger des Methodismus, der Religion, die er gegründet hatte, vor. Voller Schrecken wachte er auf. In seiner darauffolgenden Predigt verkündete er: „Wir werden uns eines Tages noch wundern, wen wir im Himmel vorfinden werden und wen nicht!“ Ja, wir werden uns noch wundern! Die Methodisten wurden damals verfolgt. Sie nannten sich „die Heiligen der letzten Tage“. Sie meinten, exklusive, besondere Menschen zu sein, die die Heiligung erfuhren und aufgrund ihres Erlebens überzeugte Gläubige wären.

 

Alle Völker werden vor Ihm versammelt sein, und die Wahrheit, ob über Ziege oder Schaf, wird offenbart. Beide werden an einem bestimmten Kriterium gemessen, und zwar nach dem bestehenden, einzig geltenden Gesetz, das die göttliche Norm bildet. Ich nenne es jetzt einmal die D-Norm. Sie ist etwas typisch Deutsches. Deshalb sollten das auch besonders gerade die Deutschen wissen. Wahrscheinlich wurde dieser Teil der Heiligen Schrift von Deutschen, respektive von Personen, in denen deutsches Blut floss, verfasst. Alles ist maßgerecht genormt.

 

Für Ziegen und Schafe gilt gleichermaßen das, was der König spricht, nämlich: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Siehe Mt 25,40b) Und dann: „Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.“ (Siehe Mt 25,45b) Das heißt, wer einen der geringsten Brüder aufnimmt, nimmt Jesus auf, und wer ihn ablehnt, lehnt Jesus ab. Das ist das Kriterium, die göttliche Norm. So einfach ist das.

 

Je nachdem, wie unser Verhältnis zum Wort des Herrn ist, so ist unser Verhältnis zum himmlischen Vater. Wenn es stark ist, ist auch unser Verhältnis zu Ihm stark, und umgekehrt desgleichen: ist es schwach, so ist auch unser Verhältnis zum himmlischen Vater schwach. Selbst wenn wir noch so viel frommen Zirkus veranstalten würden, lauthals allerorts beten und permanent vom lieben Gott reden würden, nützte es absolut nichts! Jesus spricht die folgenden Worte aus, die geschrieben stehen, siehe hier: Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute (Mt 7,24).

 

Frage dich selbst, wie viele Predigten du in deinem Leben gehört, verinnerlicht und befolgt hast. Wie viel hast du verstanden, umgesetzt und verwirklicht? Was hast du gelernt? Wie reif bist du geworden? Hast du dich bereits zum Schaf entwickelt oder bist du immer noch eine Ziege?

 

Es ist für mich manchmal ganz entsetzlich, die Christen und ihre Entwicklung zu beobachten!

Es sieht ganz so aus, als wüssten sie nicht, dass sie einmal über alles Rechenschaft ablegen müssen, sowohl über das, was sie sagen als auch über das, was sie vernahmen. Das klassische Beispiel einer Ziege und ihrer Verwandlung in ein Schaf, finden wir im 1 Buch Mose Kapitel 16 vor. Hier geht es um die Magd Hagar. Diese ,Ziege wurde durch die unsichtbare Hand Gottes in  ein ,Schaf – in ein Mutterschaf – verwandelt.

 

Der Herr kann uns umformen, wenn wir es nur zulassen! Auch heute Abend kann dieses Wunder der Verwandlung in eine neue Kreatur geschehen. Ich lese, was geschrieben steht, siehe hier: Sarai, Abrams Frau, gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar. Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der Stimme Sarais. Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau, nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatte. Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering. Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering geachtet in ihren Augen. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir. Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir's gefällt. Da demütigte Sarai sie, sodass sie vor ihr floh (1 Mose 16,1-6).

 

Sarai, deren Name, zeitgleich mit der Namensänderung Abrams in Abraham, vom Herrn in Sara verändert wurde, ist unfruchtbar! Dadurch durchleidet sie hier eine große Not. Was im vormals  erwähnten Text geschieht, ist also eine Notlage. Nachdem Abraham die göttliche Verheißung empfängt, will Sara Gottes Willen tun, aber vertraut, im Gegensatz zu ihrem Mann, der sein ganzes Vertrauen auf den Herrn setzte, nicht darauf, dass sich die göttliche Verheißung ganz natürlich erfüllen könnte. (Siehe 1 Mose 18,12)

 

Aus ihrer Notlage heraus denkt, reagiert und handelt Sarai rational menschlich. Sie will die Wege Gottes abkürzen und sucht eine schnelle Lösung. Sie schaltet ihre Magd Hagar ein und weist sie an, dass sie sich mit Abram verbinden solle. (Siehe 1 Mose 16,3) Hagar wird schwanger. (Siehe 1 Mose 16,4a) Diese neue Situation macht sie stolz und überheblich. (Siehe 1 Mose 16,4b) Sie wird zu einer ,Ziege. Hätte ihr Naturell nicht dem einer Ziege geglichen, wäre aus dieser ungöttlichen Lösung dennoch etwas Wunderbares entstanden.

 

Das ist eine solche Form der Züchtigung, wie die des Hirten, der dem Schäfchen das Bein brach. Sarai denkt etwa wie folgt: „Vielleicht nützt es etwas, wenn ich meine Magd ein wenig unter Druck setze und ihr somit zeige, wer hier die Herrin ist.“ Aber Hagar hält diesem Druck nicht stand. Sie läuft voller Rebellion davon.

 

Ziegen rebellieren immer. Sie meckern unaufhörlich, regen sich über alles auf, folgen partout nicht, lassen sich nicht führen und werden so auch nicht geführt. Nur unter größtem Widerstand lässt sich die Ziege auf die Weide zum frischen Gras führen. Sie muss quasi zu ihrem Glück gezwungen werden, gerade so, als ob es keine andere Möglichkeit als die der Züchtigung gäbe. Und so ist es auch. Der Herr weiß, wie Er mit den Ziegen fertig wird. Der Meister kann aus diesem eigensinnigen, verstockten und egoistischen Tier etwas ganz Wunderbares vollziehen. Gott kennt die rechte Behandlungsmethode, die ohne Zerbruch nicht möglich ist. 

 

Aber zurück zur Geschichte der Hagar, die noch nicht zu Ende ist. Das Wesentliche ist noch nicht gesagt, sondern wird aus den Schriftstellen ersichtlich, die nunmehr folgen: Aber der Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der HERR hat dein Elend erhört (1 Mose 16,7-11).

 

Was für eine wundervolle V­erheißung und Zusage des Herrn! Was könnte doch alles aus einem Menschen werden, würde er darauf achtgeben, was Gott zu ihm spricht und würde er ehrfürchtig und gehorsam sein, bereit dazu, auch einmal den unteren Weg zu gehen, sich zu demütigen und die harte Behandlung im Glauben zu erdulden! Der Engel des Herrn spricht: „Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.“

 

Nichts ist leichter als den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Jeder Depp vermag das. Dazu benötigt man weder einen hohen Intelligenzquotienten noch den Herrn noch Geistlichkeit. Aber um den schwierigen Weg – den sogenannten „Weg dem Lamme nach“ – zu gehen, sich unterzuordnen und zu sagen: „Herr, ich gehe zurück und unterstelle mich der harten Behandlung der Sarai!“, und dann trotz der Schwierigkeiten Gehorsam zu üben, das bedarf viel, viel, viel Gnade von dem Herrn Jesus Christus!

 

Hagar empfängt eine wunderbare Antwort. Sie weiß jetzt: „Aus meinem Sohn wird etwas!“ Sie erfährt den Namen, den sie ihrem Kind geben soll: Ismael, d.h. „Gott hört“ oder auch „Gott sah mein Leid.“ (Siehe 1 Mose 16,11) Sie nimmt die Verheißung des Herrn in Empfang (Siehe 1 Mose 16,10) und entschließt sich, umzukehren. Gott sei Dank!, denn sonst hätten wir heute keine Ismaeliten im Nahen Osten.

 

Sobald wir beginnen dem Wort des Herrn zu gehorchen, also nicht etwa nur den bequemen Weg gehen und weglaufen sobald Schwierigkeiten auftreten, sondern sagen: „Herr, hier bin ich, bereit Dir zu dienen!“, kann Gott uns wunderbar formen und vollenden! Schafe lassen sich formen und erziehen. Sie lassen zu, dass ihnen ein Beinchen gebrochen wird, wenn es sein muss. Hagar macht einen solchen ,Beinbruch durch. Sie wird von Gott eines Besseren belehrt, lässt es zu, wodurch sich alles zum Guten wendet.

 

Denkst du nicht auch manchmal an deine vielen Knochenbrüche, geistlich formuliert, und sagst: „O Herr, Du brichst und brichst und brichst! Was bleibt denn noch übrig von mir?“ Wir verstehen Gottes Wege nicht, dürfen jedoch keinesfalls mit Ihm hadern! Dadurch verschlimmern wir nur unsere Situation! Gott kennt uns und weiß, wie belastbar wir sind. Er will das Optimale aus unserem Leben herausholen! Seine Züchtigungen dienen unserer Heiligung. Bevor das aber geschehen kann, müssen die Hörner abgestoßen sein. Wir müssen ein Schaf geworden sein; ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird. Bist du schon ein solches Opferlamm? 

 

Ziegen wurden vor langer Zeit auf andere Art geopfert. Damals nahm man zwei Ziegen und jagte sie als sogenannte Sündenböcke in die Wüste hinaus. Derjenige, der für diese Aufgabe bestimmt war, wurde sieben Tage für unrein erklärt. Deshalb beinhaltet die Eingangsschriftstelle das Bild des Sündenbocks, siehe hier: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“

 

So spricht der Herr: Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste (3 Mose 16,20-22).

 

Wie schnell können wir zum Sündenbock von irgendjemandem werden! Wir sehen hier, dass Hagar zu einem solchen Sündenbock wird, und zwar deshalb, weil sie sich sträubt, die Behandlung der Sarai zu erdulden. Sie wird stolz und überheblich, und sagt: „Jetzt bin ich hier die wichtigste Person bzw. die Frau Nummer 1!“ Und schon wurde sie zum Sündenbock! 

 

Falls auch du zu einem solchen Sündenbock wurdest, irgendwo in der Wüste steckst und dahinvegetierst, rate ich dir, umzukehren, und zwar bis dorthin, wo alles noch in Ordnung war in deinem Leben! Demütige dich vor dem Herrn, unterordne dich Ihm und sage: „Ja, Herr! Ich tue, was Du zu mir sprichst, auch wenn dieser Weg schwer ist. Ich weiß, dass Du mir beistehst und Gutes für mich bereithältst, auch wenn ich jetzt noch in der Wüste stecke!“ Durch diese innere Haltung verkürzt du den leidvollen Weg von der Ziege zum Schaf! Sage: „Ja, Herr, ich will.“ Bedenke: Die Rolle des Sündenbocks in Demut einzunehmen, kann auch eine Möglichkeit des Überlebens sein!

 

,Selbst Steine sprechen manchmal eine gewaltige Predigt! Im Berliner Stadtteil Heiligensee befindet sich direkt am Eingang des Friedhofs ein Grabstein mit folgender Aufschrift: Auch dieser war mit Ihm! Sofort dachte ich an die Schriftstelle, wie folgt: „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth.“ (Siehe Mt 26,71b) und war verblüfft. In Lindenberg im Allgäu befindet sich auf dem höchsten Punkt des Friedhofs ein Grabstein mit folgender Aufschrift: Sein Leben war „Halleluja!“ Wahrscheinlich liegt dort Bruder Halleluja begraben. In der Westminster Abbey zu London befindet sich ein alter, verwitterter Grabstein mit der Aufschrift: „Yes, Lord!“ Unter diesem Grabstein liegt also der Bruder Ja, Herr! Was wird wohl auf deinem Grabstein verzeichnet sein? „Halleluja!“, „Auch dieser war mit Ihm“ oder: „Yes, Lord“?

 

Gebet: Herr, nur Du kannst uns verändern. Du machst aus Ziegen Lämmer, aus Verlorenen Gerettete, aus Unglücklichen Glückliche, aus Traurigen Fröhliche, aus Toten Lebendige. Herr, Du willst uns verwandeln und hast nur einen Weg der Verwandlung: den Weg des Kreuzes. Nur über das Kreuz gelangen wir zum Leben! Heute Abend, Herr Jesus, wollen wir uns Dir einfach stellen. Wir bringen Dir unser Leben und sagen, gleich jenem Mann in England: „Yes, Lord! Ja, Herr!“, auch wenn es manchmal sehr schwer, hart und unerklärlich ist. Du sprachst die folgenden Worte aus: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

 

Herr Jesus, wir möchten nicht den Hohen, Gewaltigen und Mächtigen dienen, sondern in Ewigkeit Dir! Wir finden Dich bloß nirgendwo! Wir suchen immer bei den Großen, Besonderen und Verrückten, aber auf die Geringsten und auf das Geringe gehen wir nicht ein; wir entdecken es nicht. Deshalb bitten wir Dich heute Abend: Herr, gib uns einen Blick für das Geringe, für Deine geringsten Brüder und Schwestern, entweder, dass sie uns dienen oder das wir ihnen dienen! Wir möchten einen Blick dafür bekommen und erkennen, wer es ist. Herr Jesus, ich frage Dich: „Wer ist der Geringste, der mir dienen will bzw. dem ich dienen soll?“

 

Herr Jesus, hilf uns, dass wir gar nicht erst lange suchen müssen, sondern Dir gern dienen, und zwar ganz unbewusst und selbstverständlich, in der Lamm Gottes Natur, so wie Du uns ein Beispiel gabst. (Siehe Joh 13,15) Ich danke Dir, Herr, dass Du uns heute Abend die Augen für die geistlich unsichtbaren Wirklichkeiten öffnest, denn Du siehst nicht darauf, was vor Augen ist, sondern darauf, was im Herzen ist. (Siehe 1 Sam 16,7b) Du siehst, wie es in unseren Herzen aussieht, o Herr.

 

Du prüfst die Gedanken, die Herzen, die Motive, die hinter jeglichem Tun stehen. O Gott, hilf, dass wir reine, klare Motive haben! Dir möchten wir dienen! Dir möchten wir gefallen! Dir möchten wir recht tun! Herr, es ist so leicht im Gebet ausgesprochen, aber wie schwer ist es getan! Wie schwer ist es, Dir wohlgefällig zu sein und es Dir recht zu machen! Herr, segne uns heute Abend! Ich möchte das Gebet freigeben. Wenn irgendwer hier ist, der beten möchte, so darf er das jetzt tun. Du darfst auch „Yes, Lord! Ja, Herr!“ sagen. Gott segne dich! Amen